Vor 1100 – erste Nennungen der Höfe von Azo und Hezel, später Essinch und Hesselinch auf Barloer Gebiet.

1142 –  erste Erwähnung des Dorfes Barlo. Der Ortsname zeigt den Waldreichtum.

Um 1300 – Höhepunkt der wirtschaftlichen Entwicklung, Rodung von Wäldern und Gründung neuer Siedlungen in unserem Raum. Nennung der Höfe Geßinck (als Gheskynch) und Wehninck (als Wenynch). Ersterwähnung der Adligen und Richter von Diepenbrock auf dem Adelssitz Diepenbrock. Diepenbrock geht im 16. Jahrhundert an die Familie von Weleveld über, im 18. Jahrhundert an die heutigen Besitzer von Graes. Damit 700 Jahre im Besitz von nur drei Familien.

1571 – Erster Eintrag im Rechnungsbuch der Schützengilde Barlo, die auch zum Schutz von Haus Diepenbrock bestand.

Um 1600 – jahrzehntelanger Krieg zwischen den Niederlanden und Spanien, der auch unseren Raum traf. Von 18 Höfen in Barlo waren zehn „wüst“ (nicht bewirtschaftet) und acht wenig benutzt.

Im Dreißigjährigen Krieg (16-18-1848), der sich aus einem katholisch-evangelischen Religionskrieg immer mehr zu einem europäischen Krieg entwickelte, wurde das Land wieder ausgeplündert. Jeder Dritte in Deutschland überlebte den Krieg nicht. Dazu kam noch die Pest (1636/1637 – In Barlo „Pestkuhle“, Nähe Torfkamp zur Bestattung der Toten) – In Barlo lebten 1662 nur noch 29 Familien mit 162 Personen, auch 1749/1750 nur 35 Familien mit 224 Menschen.

1675/1677 – Die erste Schule in Barlo, die „Schlatt-Schule“.

1766 – Festlegung der niederländisch-deutschen Grenze. Grenzsteine mit dem Wappen des Fürstbistums Münster und der Provinz Gelderland des Königreichs der Niederlande stehen auch an der Barloer Grenze.

Nach 1800 – Napoleonische Zeit. Alle kirchlichen Herrschaften, damit auch das Fürstbistum Münster, zu dem Barlo gehörte, werden aufgelöst. Barlo kommt zum neu errichteten Fürstentum Salm, dessen Hauptstadt Bocholt war. Ab 1810 Teil von Frankreich.

1813/1814 – Nach der Niederlage Napoleons wird Westfalen preußisch. Barlo gehört als selbstständige Gemeinde zum Amt Liedern, später zum Amt Liedern-Werth (bis 1975). Es hat 545 Einwohner (1822).

Nach 1821 – Aufteilung der Gemeindemark nach Grundbesitzern. Grundlage für Trockenlegung und Kultivierung Heide- und Moorflächen besonders Anfang 20. Jahrhundert („Dampploog“). Bis dahin war mehr als ein Drittel des Barloer Grunds Heide und Venn.

1824 – Kirche St. Helena in Barlo. Festlegung der Grenzen der Pfarre Barlo.

1846/1847 – Missernten und Armut führen auch aus Barlo zu Auswanderung nach den USA (24 Personen). Rückgang Barloer Bevölkerung (600/1843 – 548/1871 – 521/1880). Gute Wirtschaftskonjunktur beendet danach die Auswanderung.

1880 – Bahnstrecke Bocholt – Winterswijk, ab 1908 Haltestelle in Barlo. Ab 1931 Einstellung der Fahrten nach Winterswijk. Barlo ist Endstation. 1956 werden der Personenverkehr und 1989 der Güterverkehr eingestellt.

1893 – Beginn Straßenbau Bocholt-Barlo, später Weiterführung bis zur „Linde“, zur Grenze und schließlich nach Winterswijk. Anbindung des Bahnhofs durch Straße von der Kirche bis zur Gaststätte Salemink. Vorher nur unbefestigte Wege. Die Straßen nach Hemden und Rhede wurden erst nach dem 2. Weltkrieg gebaut. – Barlo hat jetzt 624 Einwohner (1905).

1914-1918 – 1. Weltkrieg. 152 Barloer ziehen in den Krieg, 36 davon sind gefallen.

Ab 1920 – elektrischer Strom in Barlo.

1932 – fährt das erste Automobil in Barlo.

1918-1933 In der bleibt Weimarer Republik, die im Münsterland stärkste politische Partei, die Zentrumspartei, auch in der Weltwirtschaftskrise nach 1929, eine Stütze der Demokratie.

1939 – Nach der Machtergreifung durch Hitler überzieht die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) das Land mit faschistischen Organisationen, die die Gesellschaft kontrollieren. – Barlo hat jetzt 1173 Einwohner.

1939-1945 – 2. Weltkrieg. Aus Barlo ziehen 169 Soldaten in den Krieg. 59 Barloer fallen oder bleiben vermisst. Zwangsarbeiter aus besetzten Ländern und Kriegsgefangene müssen auf den Höfen helfen. Wegen der Luftangriffe auf Barlo werden Bunker gebaut. Nach der Bombardierung Bocholts werden viele Mensche aus der zerstörten Stadt auf den Höfen untergebracht.

1945 – Kriegsende. Barlo wird von britischen Truppen besetzt. Zu Kämpfen kommt es nur bei Anwesenheit deutscher Soldaten. – Ein bis zu 1.000 Meter breites „Niemandsland“ an der niederländischen Grenze muss geräumt werden und darf sechs Monate lang nicht betreten werden.

1945/1946 – Flüchtlinge und Vertriebene aus den früheren deutschen Ostgebieten werden auf den Höfen untergebracht. Sie bleiben teilweise in Barlo.

1958 – Der deutsch-niederländische Grenzübergang Barlo-Woold, der seit 1945 geschlossen war, wird wiedereröffnet. Nach 1985 wird, als Folge des Abkommens von Schengen, die Grenzkontrolle zwischen den Niederlanden und Deutschland völlig eingestellt.

1975 – Barlo verliert seine Eigenständigkeit als Gemeinde im Amt Liedern-Werth und wird ein Stadtteil von Bocholt.

2003 – gründeten 16 Vereine und Gruppen aus Barlo den Dachverein „Pro Barlo e.V.“ und übernehmen die Gaststätte, das Hotel, den Saal von Wissing-Flinzenberg.

2007 – Errichtung des TOP (Touristischer-Orientierungspunkt) Bocholt-Barlo auf dem Dorfplatz.

2011 – Barlo bekommt eine Breitbandverkabelung für einen schnellen Internetzugang über Glasfaser

2012 – Fertigstellung des innovativen Radweges zwischen Barlo Kirche und Kreuzkapellenweg

2013 – Barlo hat wieder einen Hausarzt/Hausärztin im Haus an der Barloer Ringstr.

2013 – Der Heimatverein baut einen Maibaum auf dem Dorfplatz

2014 – Die Pfarrei Liebfrauen baut einen neuen Kindergarten auf dem Gelände des alten Pfarrhauses neben dem Spielplatz St. Helena 

2014 – Der Heimatverein baut einen neuen Schulgarten zwischen Schule und Spielplatz St. Helena

2019 – Barlo bekommt zusätzlich im Ortsschild den plattdeutschen Namen „Boorle“

„Vör dessen Boorle“ hat seine Chronik herausgebracht

Am Sonntag, dem 25.11.2007 war es endlich soweit: Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit gibt der Heimatverein „Vör dessen Boorle“ seine Chronik  „Barlo gestern und heute“ heraus. Im vollbesetzten Bügersaal Wissing-Flinzenberg konnte das 480 Seiten starke Buch vorgestellt werden.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Josef Hidding richteten auch der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Bocholt, Alfons Tepasse, der Landrat des Kreises Borken, Gerd Wiesmann,  sowie unser Barloer Pastor, Patrick Ikekamma, ein Grußwort an die Bürger im Saal. Im Anschluss präsentierten Ragnar Leunig und Herbert Tenhofen den Besuchern bei Kaffee und Kuchen Ausschnitte aus dem Buch. Die Chronik beinhaltet diverse Themen rund um den Ort Barlo: So wird zum Beispiel die Entwicklung des Dorfes vom 11. Jahrhundert bis in die Gegenwart beschrieben. Ausserdem können die Leser etwas über das Leben auf dem Hof, die Sprache, die Pfarre, die Schule, die Bahnanbindung  und vieles mehr erfahren. Wichtig dabei ist, dass alle Kapitel nicht nur das Vergangene beschreiben, sondern immer auch einen Bogen in die Gegenwart schlagen. Daher auch der Titel des Buches: „Barlo gestern und heute“. Die einzelnen Kapitel werden durch zahlreiche Bilder illustriert.

Nach der Präsentation war Gelegenheit zum Kauf des Buches und zum Eintauschen der bereits gekauften Buchgutscheine. Diese Gelegenheit wurde von den meisten Besuchern genutzt, so dass am Abend bereits ca. 400 Bücher ihren Besitzer gewechselt hatten.
Wer am Sonntag keine Zeit hatte, der kann das Buch ab sofort bei den Filialen der Volksbank und der Stadtsparkasse in Barlo sowie bei der Bücherei in Barlo kaufen bzw. entsprechende Gutscheine eintauschen.

Als besonderes Dankeschön für die Unterstützung der Heimatpflege in Barlo erhält jedes zahlende Mitglied des Vereins „Vör dessen Boorle“ ein Buch gratis. Wer sein Gratisexemplar noch nicht erhalten hat, der möge sich bitte an den Vorstand des Heimatvereins wenden.

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Nur knapp zwei Wochen nach der Präsentation ist die erste Auflage der Chronik „Barlo gestern und heute“ bereits vergriffen. Das bedeutet, dass bereits 800 Bücher abgesetzt werden konnten.  Natürlich hat der Heimatverein Barlo für die noch nicht eingetauschten bereits bezahlten Gutscheine entsprechende Exemplare zurückgehalten.  Wer noch einen Gutschein einlösen möchte, der wende sich bitte an den Vorstand des Vereins.

Diese starke Nachfrage hatten wir uns zwar erhofft, jedoch nicht mit einem solchen Absatz in so kurzer Zeit gerechnet. Daher musste der Buchverkauf  vorübergehend eingestellt werden.

Doch auch diejenigen, die gerne ein Buch kaufen möchten und nun fürchten, zu spät zu sein, können wir beruhigen: Der Vorstand des Heimatvereins hat die Herausgabe einer zweiten Auflage beschlossen. Diese Auflage ist anfang Februar 2008 erschienen. Die Gutscheine können wie bisher bei den Filialen der Volksbank und der Stadtsparkasse in Barlo eingelöst oder das Buch für 20,00 € gekauft werden.

Weitere Informationen und Verkauf:

Heimatverein Barlo „Vör dessen Boorle“ Verein für Heimatpflege e.V. 1993

1. Vorsitzender
Bernhard Tenhofen
Op de Haare 71
46397 Bocholt-Barlo
Tel.: (02871) 38955